Historie und Hintergründe

Der Hilteraner Ockermarkt ist in der Region und Umgebung weit bekannt. Doch die wenigsten wissen, warum der Ockermarkt überhaupt Ockermarkt heißt. Hier gibt es die Namenserklärung sowie die Historie und Hintergründe vom Ockermarkt:

 

Der Begriff Ocker steht für blasse/ blassgelbe Erdfarben. Das Grundmaterial besteht aus unterschiedlichen Gemischen und Anteilen: Brauneisenstein, Tonmineralien, Quarz und Kalk. Das gewonnene Pigment wird als gelber Ocker in diversen Sorten und Nuancen, auch als Rot- und Braunocker angeboten. In der Fachliteratur wird Ocker als „Mutter“ der Naturfarben bezeichnet. Der Farbstoff wird u.a. in der Malerei, bei Restaurationen und historischen Bauten (siehe z.B. den Lehmputz am „Zuckerhäuschen-Hilter“) verwendet. Heutzutage erfolgt der Abbau u.a. in der Provence und in der Toskana. 

 

Die Entdeckung des Farbstoffes in Hilter erfolgte durch Glaser Müller um das Jahr 1850 „Am Hüls“ (Hüls-Ockerberg-, 237,7 m). Der Hilteraner Ocker liegt in der Farbskala gelb (Goldocker). Der Ockerabbau in der Flachsdehne erfolgte über einen Zeitraum von ca. 70 Jahren.

 

In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Naturfarbstoff durch die Industrialisierung und durch neue synthetische Farbstoffe vom Markt verdrängt. Heute erinnert im Heimathaus ein geschnitztes Schild „Hüls und Sicherheit“ an den Ockerstollen.

 

Hilter-Markt 1849:

Praktisch zeitgleich mit der Entdeckung des Ockers in Hilter schrieb Pastor Meyer in dem Buch „Bilder aus der Gemeinde Hilter im Osnabrückschen und ihrer Umgebung“: 1849 sind die erblichen Korporäle auf dem zum ersten Male in Hilter abgehaltenen Markte noch in ihrer Amtstracht mit Säbeln, in kurzen Hosen und Schnallenschuhen zwischen Bauer Westing und Bauer Wienke aufgetreten.

 

In Anlehnung an den Hilter-Markt 1849 fand der 1. OCKERMARKT in Hilter am 18. + 19. Oktober 1997 unter dem Motto "Hilter bekennt Farbe" statt. Die Moden sind andere geworden - der Markt jedoch befindet sich wie 1849 an gleicher Stelle.

 

An dieser Stelle danken wir Peter-Christian Wrede, Bergoberrat und Horst Grebing für die Aufarbeitung der Themen Hilter-Goldocker und der Bergbau in Hilter sowie Christa Reinschmidt–Eggers für ihre umfangreiche Ockersammlung.

 

Heinz-Jürgen Reinschmidt